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Jannis Kondos - Die Ironie der Melancholie

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2017-06-22 2017-06-22 22.06.2017

Jannis Kondos gilt als einer der Hauptvertreter der neueren griechischen Dichtung. Er verbindet in seinem Werk den traditionellen griechischen Geist mit dem europäisch-kosmopolitischen, indem er aber einen ganz persönlichen Stil schafft. In seiner Dichtung entflieht er aus eigener Kraft dem pessimistischen Ton, indem er Melancholie zu Ironie verwandelt, und zu einer Infragestellung der eigenen Person und der Dichtung. Eine besondere Kunst ist auch seine Art, Bilder aus der surrealistischen Dichtung Griechenlands zu entleihen und durch seine Poesie in eine neue Form zu gießen.

(Quelle: Romiosini Verlag). 

Jannis Kondos wurde 1943 in Egio (Peloponnes) geboren. 1973 bekam er das Ford Stipendium. Er hat für das Radio und die Zeitung „Vima“ gearbeitet. Heute ist er in dem Verlagshaus „Kedros“ als Kunstmitarbeiter tätig und lehrt in einer Theaterschule. Mehr als zehn Gedichtsammlungen sind von ihm erschienen. Er hat auch mit bekannten griechischen Künstlern (Mytaras, Psychopaidis) zusammengearbeitet. Seine Werke wurden in mehrere Sprachen übersetzt. 1998 erhielt er den 1. Griechischen Lyrikerpreis. 

Jannis Kondos – „Die Knochen und die Kreide“, Romiosini, Köln 1990, ISBN 9783923728442 (übersetzt in deutscher Sprache von Aris Gerardis).

53
Ich habe den Abstellraum aufgeschlossen
und dich herausgeholt. Verknäuelte Erinnerungen.
Bewegungen, Farben – Eisensägen
der Gefühle - Kleines Kind
und schaue das nachkommende
Leben mit offenem Mund.  

54
Einfache Dinge.
Essen, Schlafen, Winter, Zigaretten.
Das Telefon, ein Kater schläft
unter dem Stuhl. Die Musik Stalagmit,
Gewässer und Höhlen.
Einfache Dinge.
Uns fotografiert die Zeit.

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